Caroline Auguste Fischer
- Stephanie Westphal
- 18. März
- 2 Min. Lesezeit
Am 9. August 1764 wurde Carolina Augusta Venturini geboren und wuchs in wirtschaftlich bescheidenen Verhältnissen als Tochter des herzoglichen Kammermusikers Karl Heinrich Ernst und seiner Frau Charlotte Juliane Wilhelmine Venturini auf. Dennoch erhielt sie eine gute Bildung, da ihre Eltern großen Wert darauflegten.

Später heiratete sie den Pädagogen Johann Rudolph Christian und zog nach Dänemark. Dort eröffnete ihr Mann ein Erziehungsinstitut, während Caroline mit der Haushaltsführung beschäftigt war. 1797, nach dem Tod ihrer erstgeborenen Tochter, kam ihr Sohn Ferdinand Rudolph zur Welt. Unzufrieden mit dem bürgerlichen Leben und einigen Eheproblemen kam es letztendlich 1798 zur Trennung. Ihr Sohn wurde ihrem Mann zugesprochen, und Caroline musste sich mit einer Unterhaltszahlung zufriedengeben. Nach diesem schweren Verlust begann sie vermutlich mit dem Schreiben und zog nach Dresden. Dort lebte sie unehelich mit dem Schriftsteller Christian August Fischer zusammen. 1801 erschien ihr erster Roman "Gustavs Verirrungen", der jedoch anonym veröffentlicht wurde. Alle folgenden Bücher ließ sie mit dem Vermerk "vom Verfasser von Gustavs Verirrungen" veröffentlichen.
Nur sieben Monate später kam es auch in ihrer zweiten Ehe zur Scheidung. Dieses Mal ließ sie sich ihr Kind nicht nehmen, und so wurde ihr das Sorgerecht für ihren zweiten Sohn zugesprochen. Gemeinsam zogen die beiden nach Heidelberg, wo Fischer als Alleinerziehende mit einem geringen Unterhalt lebte, der ab 1813 auch nicht mehr regelmäßig floss. Sie schaffte es, sich und ihren Sohn durchzubringen. Als unabhängige Frau finanzierte sie ihr Leben selbst.
1815 verschlug es sie nach Würzburg, wo sie Beiträge veröffentlichte und sich zu Themen äußerte, die eigentlich Männern vorbehalten waren. Eine langsam schleichende Melancholie legte sich über Caroline Fischer, die sie sich 1833 im Hospital behandeln ließ. Daraufhin zog sie zu ihrem Sohn nach Frankfurt am Main, der kurz vor seiner Hochzeit 1834 verstarb. Über den Verlust ihres zweiten Kindes ist nicht überliefert, wie sie die letzten Jahre bis zu ihrem Tod am 16. Mai 1842 im Hospital in Frankfurt am Main verbrachte.
Übrig blieb ein Vermögen von sechs Talern. Sicher ist, dass sie als unabhängige Frau starb, die ihr Leben selbst in die Hand genommen hatte, gegen die Konventionen ihrer Zeit widersprach und eine bedeutende weibliche Kraft darstellte.
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