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Johanna Schopenhauer

  • Stephanie Westphal
  • 20. März
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. März

Johanna Schopenhauer, geborene Trosiener, zählt zu den herausragenden deutschen Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Am 6. Juli 1766 kam sie in Danzig zur Welt und verstarb am 17. April 1838 in Bonn. Bereits in jungen Jahren erhielt sie eine für diese Zeit untypisch umfassende Ausbildung, die auch verschiedene Fremdsprachen umfasste. Ihr Wunsch, Künstlerin zu werden, wurde jedoch belächelt. Stattdessen heiratete sie den wohlhabenden Kaufmann Heinrich Floris Schopenhauer, der 19 Jahre älter war als sie. Die Ehe war eine Vernunftehe, aus der die beiden Kinder Arthur und Adele hervorgingen. Leider verlief die Ehe unglücklich, unter anderem, weil Floris Schopenhauer an Depressionen litt. Dennoch konnte Johanna aus dem luxuriösen Leben und den zahlreichen Reisen, die ihr diese Verbindung ermöglichte, Vorteile ziehen, die sie in ihrem literarischen Werk verarbeitete. 1805 kam Floris bei einem Sturz aus dem obersten Stockwerk ihres Hauses ums Leben.

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In der Folge zog Johanna Schopenhauer als reiche Witwe mit ihrer Tochter nach Weimar. Dort wurde sie zu einer beliebten Gastgeberin und unterhielt einen gut besuchten Salon, in dem die crème de la crème der damaligen Literaturszene verkehrte. Zu Goethe entwickelte sie eine besondere Beziehung. Dies lag wahrscheinlich auch daran, dass sie Goethes Frau, die in der Weimarer Gesellschaft weniger geachtet wurde, den Zugang zu ihrem Salon erleichterte, indem sie Christiane zum Tee einlud.


Das Verhältnis zu ihrem Sohn Arthur war gespalten, da sich ihre Lebensanschauungen stark unterschieden. Der Bruch kam wohl, als Johanna der Forderung ihres Sohnes nicht nachkam, sich von ihrem deutlich jüngeren Lebensgefährten Georg Friedrich von Gerstenberg zu trennen. Dennoch schrieb Johanna in dieser Zeit unbeirrt weiter.


Ein herausragendes Merkmal ihrer Karriere war die Vielseitigkeit. Johanna Schopenhauer war bekannt für ihre Romane, Erzählungen, Essays und Übersetzungen. Mit ihren kreativen Schöpfungen experimentierte sie in verschiedenen literarischen Genres und behandelte eine beeindruckende Bandbreite an Themen. Ihre Werke zeichnen sich durch eine klare und elegante Sprache aus, die von einer scharfen Beobachtungsgabe und feiner Ironie geprägt ist.


Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählen der Roman "Gabriele" sowie die Erzählungssammlung "Auswahl kleiner Romane". Diese literarischen Schätze spiegeln ihr Interesse an psychologischen Charakterstudien, gesellschaftlichen Beziehungen und den Herausforderungen ihrer Zeit wider. Zudem wurden ihre Übersetzungen aus dem Französischen, insbesondere von François-René de Chateaubriand, sehr geschätzt und trugen zu ihrem Ruf als Intellektuelle bei.


Johanna Schopenhauer war eine selbstbewusste und eigenständige Frau, die sich leidenschaftlich für die Rechte der Frauen und die Bildung einsetzte. Als wichtige Stimme in der deutschen Literaturszene des 19. Jahrhunderts trug sie maßgeblich zur Diskussion über gesellschaftliche Themen bei. Ihr literarisches Erbe ist bedeutend, denn ihre Werke werden bis heute für ihre hohe Qualität, ihre scharfsinnige Beobachtungsgabe und ihren kritischen Blick auf die Gesellschaft gewürdigt.

 
 
 

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